Solidarität mit der NewYorck59
(aus der Presseerklärung der Initiative Zukunft Bethanien vom 02.11.2005)
Das Hausprojekt NewYorck59 (http://www.yorck59.net) befindet sich nun seit vier Monaten im Bethanien. Die seither durchgeführten
Veranstaltungen (u.a. ein großes Sommerfest, Kunstprojekte und Ausstellungen,
Informationsveranstaltungen und Filmvorführungen) stoßen auf großes Interesse seitens der
AnwohnerInnen, bestehender Kiezinitiativen und bei Projekten über die Grenzen Friedrichshain-Kreuzbergs
hinaus. Neben den eher überregional und international orientierten Projekten der sonstigen Nutzer des
Bethanien ist dabei der v.a. lokale Bezug des Hausprojektes NewYorck59 ein Gewinn für Haus und Bezirk.
Mit Unterstützung des Hausprojektes NewYorck59 wurde ein regelmäßiges &oouml;ffentliches
AnwohnerInnenforum wiederbelebt, welches nächste Woche zum fünften Mal stattfinden wird, ebenfalls auf
große Resonanz stößt und die Vernetzung verschiedenster kultureller und künstlerischer, sozialer und politischer Initiativen nachhaltig vorantreibt.
Die Initiative Zukunft Bethanien betrachtet mit absolutem Unverständnis, wie gerade von den Parteien PDS
und SPD derzeit die Vertreibung eines vorbildlichen Hausprojektes als mögliche Option dargestellt wird. Wir
denken, dass es an dieser Stelle nicht notwendig ist, auf die zahlreichen Grundsatzprogramme,
Wahlerklärungen und öffentliche Aussagen Ihrer Parteien auf lokaler, regionaler und bundesweiter Ebene
genauer einzugehen. In all diesen Papieren taucht die Forderung nach Vielfalt und Integration auf, nach
bürgerschaftlichem Engagement und aktiver Nachbarschaft, nach kulturellen Beteiligungsmöglichkeiten und
sozialer Kommunikation.
Wird die Vertreibung eines genau den hier formulierten Zielen entsprechenden Hausprojektes, welche sich
auf keinerlei sachliche Notwendigkeit berufen kann und unnötigen, kostenintensiven Leerstand nach sich
zöge, als reale Option betrachtet, stellt sich - und das in Zeiten des zunehmenden Misstrauens der
Bevölkerung nicht unbedingt in Politik, aber auf jeden Fall in Parteien - die Frage: Handelt es sich bei diesen
Aussagen und Forderungen vielleicht um bloße Rhetorik, welche schon wenige Wochen nach der letzten
Wahl wieder vergessen ist?
[...]
Die Initiative Zukunft Bethanien (wie auch viele andere lokale Initiativen) unterstützt den Verbleib des
Hausprojektes NewYorck59 im Südflügel des Bethanien-Hauptgebäudes. Eine Vertreibung des
Hausprojektes ist weder sachlich notwendig noch politisch begründbar. Der Bezirk wird deshalb aufgefordert,
die veränderten politischen Bedingungen zu akzeptieren, die derzeit unklare Situation zu klären und
unverzüglich neue Verhandlungen mit dem Hausprojekt NewYorck59 über eine auch weiterhin legale
Nutzung von Teilen des Südflügels des Bethanien-Hauptgebäudes aufzunehmen.
Diskussionsveranstaltungen
03.11.2005: Podiumsdiskussion zur angekündigten Räumung
der NewYorck59 aus dem Bethanien: "Auf dem Teppich bleiben"
Auf dem Podium waren: Bernadette Kern (Fraktionsvorsitzende
Bündnis90/Die Grünen
Friedrichshain-Kreuzberg), Barbara Seid (Mitglied der Die Linke.PDS-Fraktion
Friedrichshain-Kreuzberg, parteilos), Hans-Christian Ströbele (MdB, Bündnis90/Die Grünen), Wolfgang Lenk (Initiative Zukunft Bethanien)
Weitere Solidaritätsbekundungen
- Redebeitrag der Angolanischen Antimilitaristischen Menschenrechtsinitiative IAADH (7.11.2005)
- Redebeitrag der Antirassistischen Initiative ARI (7.11.2005)